Wo man früher leicht über tausend Euro für eine Datalogger-Lösung mit Onboard-Video-Aufnahme ohne HD ausgeben konnte, fasst der Laptimer Pro hier alle Puzzleteile, die sich im Zusammenspiel mit der Hardware - beispielsweise mit dem iPhone 4 und dem TomTom-Car-Kit - ergeben, zu einer beeindruckenden Lösung zusammen.
Man hat weder den Installationsaufwand, der sich ansonsten aus separatem Datalogger und separater Kamera einschließlich eventuell bei Fingercams benötigtem Videorecorder ergibt (und wo und wie befestige ich die Kamera?), sondern hat durch die permanente Online-Verbindung des iPhone noch zusätzliche Funktionen, die andere Lösungen nicht bieten können, wie beispielsweise die Möglichkeit, jederzeit Streckendaten nachladen zu können oder andere Teilnehmer auf der Strecke zu "sehen", die auch den Laptimer Pro benutzen.
Auch die Verarbeitung von Video ist klasse gelöst. Musste man früher das erfasste Video noch passend schneiden und das Overlay der Daten noch mit (teurer) Software von Drittanbietern vornehmen, kann der Laptimer dieses bei Bedarf auch selbst. Das Ergebnis ist ein zusätzliches Onboard-Video, indem alle relevanten Daten wie Geschwindigkeit, Zeit und G-Kräfte schon eingeblendet sind. Auch das direkte Auswerten von gefahrenen Runden (oder einer gefahrenen Strecke) am iPhone/iPod über die Bedienung des Multitouch-Displays anhand einer Streckenkarte ist wohl ziemlich einzigartig. Trotzdem ist der Export aller Daten für eine genauere Auswertung oder ein manuelles Video-Overlay am Mac/PC auch möglich.
Das Sahnehäubchen ist die Möglichkeit, über einen optionalen Kiwi Wifi Adapter auch OBD II Daten drahtlos abgreifen zu können, wie beispielsweise Drehzahl oder Gaspedalstellung. Freue mich schon darauf, das zu testen, wenn mein gestern bestellter Kiwi eintrifft. ;-)
Dass der Programmierer mit viel Herzblut dabei ist und die App wohl auch viel selbst nutzt, zeigen die häufig erscheinenden Updates, in denen ständig neue Funktionen einfliessen. Was zu wünschen bleibt ist, dass Apple die Beschränkung in der Verarbeitung von Daten externer GPS-Empfänger aufhebt, so dass diese in höherer Frequenz von dem Laptimer empfangen werden könnten - dafür kann dieser jedoch nichts. Und dass man für die (funktionsgleiche) iPad-App nochmal zahlen muss, ist zwar ärgerlich, aber dennoch verständlich, berücksichtigt man, dass die häufigen Updates kostenlos sind, und man wie gesagt für vergleichbare Lösungen ansonsten ein Vielfaches zahlt.
Somit bleibt als klares Fazit: Alle Daumen hoch!